Laura Korinth: Aufbruch zu unentdeckten Klangufern

Die EP „Aufbruch“ des Duos von Laura Korinth und Stephan Schulz lässt in Welten blicken, die von unterschiedlichen, stets mächtigen Gefühlen erfüllt sind. Es gelingt ihnen in den sechs Stücken vortrefflich, musikalische Stilmittel bewusst einzusetzen, die den jeweiligen Songs zu ihrer dynamischen Ausdrucksstärke verhelfen.

Starttitel „Sail Away With Me“ wirkt wie ein Aufbruch, dem trotz dunkler Wolken am Horizont, an Endgültigkeit nichts hinzuzufügen ist. Der stilistische Umschwung zum zweiten Song „Patience“ ist so radikal wie gelungen. Er gleitet auf einer behäbig swingenden, leicht angesäuselten Barmelodie, die der romantischen Phase der Fünfziger entsprungen sein könnte.

Bondhaft und düster, wie ein aussichtsloses Roadmovie, folgt „Hold Me“, ein Song, in dem die Fähigkeiten von Stephan Schulz opulente Arrangements mit einer eigenen Erzählsprache zu kreieren, deutlich hervortreten. Lauras Stimme glänzt durch Kantigkeit und einer selbstbewussten Klangfarbe, die je nach Songcharakter zurückweist oder vereinnahmt. Wie bei „Troubles“, eine recht rockige Nummer, und „Dreamer’s Disease“, das mit Ragtimeanklängen überrascht.

Laura weiß diesen beiden, wie auch allen anderen Songs der CD, die nötige stimmliche Orientierung zu verleihen. Ebenso überzeugt die Singleveröffentlichung „Gebrochen“ mit einer üppigen Orchestrierung und einem stilistisch durchdachten Konzept. Die EP „Aufbruch“ von Laura Korinth besitzt eine packende Dynamik, die nach dem Schlussakkord nicht so schnell wieder abklingt. Weitere Infos gibt es hier.