UNPLACES: Kritischer Blick auf das große Ganze

UNPLACES CHANGES Album Release

CHANGES, der Titel der neuen Scheibe von UNPLACES, könnte treffender nicht gewählt sein. Schließlich stand die Veränderung in all ihren Facetten nicht nur Pate für das Album-Konzept. Sie machte sich für die Formation aus Bochum und Hannover auch anderweitig bemerkbar. Jüngst erst vom bis dato geführten Bandnamen NRT getrennt, dürfte die Umbenennung selbst dabei die offensichtlichste Neuerung darstellen. Die signifikanteste ist sie allerdings nur mit Abstrichen.

Vielmehr noch drängt sich in diesem Zusammenhang die völlig neuartige Herangehensweise in punkto Songwriting auf, die Frontfrau und Hauptkomponistin DORETTE GONSCHOREK auf gänzlich ungewohnte Pfade führen sollte.

In der Vergangenheit entstanden die Songs noch über einen längeren Zeitraum hinweg Stück für Stück und völlig unabhängig voneinander. Nun war der Fokus dieses Mal schon im Vorfeld auf das große Ganze gerichtet. Ergo handelt es sich bei CHANGES um eine musikalische wie textliche Einheit, der eine ausgefeilte Dramaturgie zugrunde liegt.

What are changes for?

Spielerisch kombiniert das Trio kraftvolle Gitarren mit leidenschaftlichen Gesängen, rollt weiche Keyboardteppiche über mechanische Drum-Schablonen. Und verwebt Wave, Rock und Post-Punk mit vorsichtigen Pop-Elementen zu einem abwechslungsreichen Schauspiel von leichtherziger Schwermut. Die lyrische Komponente der 14 Stücke nähert sich dem gewählten Themenkomplex hingegen kritisch mit der Frage nach Sinn und Selbstbestimmtheit in Zeiten von Medialisierung,

Informationsflut, Globalisierung und Konsumzwang. Wie soll man Schritt halten mit dem permanenten Wandel der Gesellschaft oder besser noch mit den Worten des Titelstücks gefragt: What are changes for? Die Antwort darauf ist zwischen den Zeilen von CHANGES zu ver(un)orten. Weitere Infos gibt es hier.