Die zweite LP „elle veille encore“ des bilingualen Montrealer Kollektivs Rosier ist eine bittersüße Ode an mütterliche Seelen – ein sanftes Gedicht, das Themen maternaler Natur reflektiert. Während sie Volkslieder recherchierten und sammelten, stießen Rosier auf ein Geflecht von Muttergeschichten – einige davon sind wunderbar vertraut, andere beunruhigend. Die Erzählungen auf diesem Album tauchen in die vielschichtige Darstellung von Müttern ein – sowohl Mutterfiguren als auch solche, die durch Blut verbunden sind – und versuchen, die wahre Bedeutung dieser heiligen Verbindung zu ergründen. Trost, Verlassenheit, Tod, Illusion und Bestrafung ziehen sich durch diese 9-Track-Platte.
Die Lieder auf elle veille encore sind tief im Folk-Bereich verwurzelt, wagen sich aber auch in die ätherischen Gefilde von Dream-Pop und Indietronic. Die Platte webt eine sorgfältig zusammengestellte Klanglandschaft aus sirrendem Gitarrenspiel, schimmernden Synthesizern, dekonstruierten Beats, Vintage-DX7-Samples, Feldaufnahmen, Klavier und Schichten gehauchten Gesangs auf Französisch und Englisch. Ähnlich wie die Erzählungen auf der Platte wechseln die Arrangements des Quintetts von sanften und leuchtenden Stücken zu dichten, bedrückenden musikalischen Momenten. elle veille encore wurde in den letzten zwei Jahren zusammengestellt und gilt als die bisher introspektivste und persönlichste Platte der Band. Weitere Infos gibt es hier.