Die neueste Veröffentlichung der Münchner Kneipenmusik-Band „Herr Rauch“ trägt den Titel „Sportlehrer aus Leidenschaft“. Damit ist ein gewisser Typus Sportlehrer gemeint. Der im Trainingsanzug eher bierbäuchig-rauchend anweisende, als vorführende Pädagoge. Nicht unbedingt ein Bild von Mann, aber ehrlich und lebensnah. Der es augenscheinlich geschafft hat, in eine der entspanntesten Daseinsformen jenseits vom Nirwana zu schlüpfen. Und doch – oder gerade deswegen – einen Hauch von Melancholie in sich trägt.
Irgendwie passt dieser Gemütszustand zu den fünf Songs der in den Sommerferien erscheinenden EP. Auch wenn, wie bei so vielen Dingen im Leben, nicht klar erkenntlich ist, warum. Lieder wie „Kaffee Schwarz“ und „Leider Wein“ behandeln alltägliche Situationen in ihren positiven wie negativen Gewändern. „Pogo und Ballett“ ist die Geschichte zweier Freundinnen, die sich auseinander gelebt haben. „Salz in der Luft“ nutzt die Sehnsucht nach der Ferne als Metapher für die Sehnsucht nach einer Person. „Wann wurde ich alt“ behandelt eine der größten Ängste, die viele Menschen haben. Die Angst sich irgendwann an nichts mehr erinnern zu können und nur noch von einem klaren Moment zum nächsten zu leben.
Alles in allem sind es Themen, die einem Sportlehrer nach einem eher weniger als mehr harten Arbeitstag beim Feierabendbierchen durch den Kopf gehen könnten. Und ihn, nicht rund um die Uhr, aber vielleicht zwischen zwei drei Schlücken, beschäftigen. Weiter Infos gibt es hier.