Das Album „To Invoke The Clouds“ des queeren Flötisten Roy Amotz aus Jerusalem ist eine Einladung zu einer spirituellen Reise durch eine kontemplative Klanglandschaft. Ein meditativer Raum, um zur Ruhe zu kommen.
Der Wahlberliner interpretiert u.a. Stücke von Johann Sebastian Bach – mit dem süßen Klang der Barockflöte –, zeitgenössischen Werke von Tōru Takemitsu und Jōji Yuasa – inspiriert von der japanischen Shakuhachi-Flöte mit ihrem luftig-rauen Sound – und Stücke von Giacinto Scelsi sowie Tristan Murail mit dem runden Klang der goldenen modernen westlichen Flöte.
Bnaya Halperin-Kaddari wurde extra für dieses Album mit der Komposition von „Ivsha“ beauftragt. Als einziges Stück mit elektronisch erzeugten Klängen verschmilzt hier die Musik – die Feldaufnahmen von Weddellrobben enthält – und der Klang des Luftstroms. Kurz vor dem Ende des Albums eröffnet sich dadurch eine völlig neue Dimension – mit einem Stück, das bewusst auf das Bach-Präludium hinführt.
Das Titelstück „To Invoke The Clouds“ von John Thow ist inspiriert von dem Regenritual der Hopi – Indigene aus dem Nordosten Arizonas – und dient als Treffpunkt zwischen den Zeiten und Kulturen. Die Titel des Albums treffen aufeinander und ergeben eine Klangcollage, in der die einzelnen Stücke ihre eigene Identität entfalten und zu einem einheitlichen Ganzen verschmelzen. Diese Kompositionen, von unterschiedlichen Menschen zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Regionen geschaffen, kommen hier zusammen – und etwas Neues entsteht.
Genauso ist dieses Album ein Plädoyer für Vielfalt, Toleranz – und Sinnlichkeit! Ein Aufruf zu einer neuen Gemeinschaft, in der weniger offensichtlichen Dimensionen der Wirklichkeit beleuchtet werden – und eine sinnliche und spirituelle Verbundenheit anregen, die es ermöglicht, zusammen in Frieden und Harmonie zu leben. Miteinander und mit der Natur. Weitere Infos gibt es hier.