Als Kind genügt allein die Vorstellung, fliegen zu können. Im selben Moment hebt man begeistert ab, bereit die Welt zu retten. Als Erwachsener benötigt man da schon deutlich mehr Equipment. Mit ihrem neuen luftleichten Album „True Sky Heroes“ retten die Wuppertaler Nu Jazz-Helden von JOJO EFFECT vielleicht nicht die Welt. Aber die Freude am Leben wach zu halten, ist sicher auch ein passabler Verdienst.
Produzent Jürgen Kausemann und seine exzellent agierenden Künstler laden zu einem Rundflug durch Raum und Zeit. Schon dem Opener „Along came Fred“ glückt mit ruppigen E-Gitarren und dem von einer kräftigen Bläsersektion angetriebenen Soul, ein perfekter Start. Mit der Dynamik eines David Bowie interpretiert Dennis LeGree im Anschluss „No Joke“. Der kongeniale Gardener of Delight & ZOUZOULECTRIC-Remix dieses Stückes stellt außerdem die Vorabsingle des Albums dar.
Der Titelsong „True Sky Heroes“ besitzt, dank der kalifornischen Souldiva Brenda Boykin, die Energie eines mitreißenden Gospels. Jazz ist die treibende Kraft, in der von Soundtüfteleien, Elektrobeats und Remixen durchzogenen Stratosphäre, durch die JOJO EFFECT gleitet. Der britische Crooner Iain Mackenzie zelebriert im Song „What is Right & What is Wrong“ feinsten Scat inspirierten Jazzgesang.
„True Sky Heroes“ setzt bei den Remixen der bereits bekannten Songs „Too hot to Tango“ und „He Killed Capoty“ neue Rhythmusaspekte, die diese Titel in besondere Klangfarben erstrahlen lassen. Mit der Musik der unvergleichlichen Andrew Sisters und einem Elektro-Update von Tschaikowskis „Zuckerfee“, wird zudem der Zeitreisegedanke schwungvoll bedient. Am Schluss des Nu Jazz-Albums leitet der temporeduzierte Instrumentalsong „Weekend Waltz“ soft die Landung ein und schmeichelt den Hörer sanft ins Wochenende.
Jürgen Kausemann und JOJO EFFECT präsentieren mit ihrem neuen Album „True Sky Heroes“ nichts weniger als die Musik für die Zwanziger Jahre dieses Jahrtausends. Weitere Infos gibt es hier.